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Meine Outdoor-Ausrüstung und ich

Was treibt dich an? Wie suchst du deine Ziele aus? Warum immer Berge? Was für Ausrüstung benutzt du und warum? Fragen wie diese erreichen mich immer wieder. Praktisch, dass Martin von Alpinfieber die Idee für eine Blogparade unter dem Motto #MeineOutdoorAusrüstung hatte. In der Zeit vom 22. September bis zum 13. Oktober werden verschiedene Blogger Beiträge über sich, ihre Ausrüstung und ihre Motivation veröffentlichen. Auf Facebook, Instagram, Twitter und Google+ könnt ihr die Blog-Parade mit dem Hashtag #MeineOutdoorAusrüstung verfolgen.

Ausrüstung-Deckel


In meinem Job sitze ich viel an meinem Schreibtisch. Nach einem Tag im Büro zieht es mich einfach raus. In der Woche in die Kletterhalle, einen Park zum Laufen, aufs Bike oder an den Badesee. Hauptsache die Knochen in Bewegung bringen. Am Wochenende oder dem Urlaub versuche ich dann, noch weiter raus zu kommen. Von Köln bin ich schnell in den Klettergebieten der Eifel, in Belgien und Luxemburg. Zum Wandern reicht es schon, dIch, Dirk Wahn, www.einfachmalraus.netie Rheinseite zu wechseln. Das Bergische, das Oberbergische, das Sauerland, die Liste könnte ich wohl beliebig weiterführen. Habe ich mehr als zwei Tage darf es auch gerne weiter weg gehen. Seit frühester Kindheit bin ich mit meinen Eltern in die Berge gefahren. Ich fühle mich in den Bergen einfach wohl. Außerdem gibt es auf jedem Gipfel und in jedem Tal etwas Neues zu entdecken, eine neue Wand hochzuklettern, einen Trail hinunterzufahren oder einen Canyon hinunterzurutschen. Einfach tausend und eine Möglichkeit sich zu verausgaben und den Kopf frei zu bekommen. Wenn ich es schaffe, versuche ich, an so viele für mich neue Orte wie möglich zu kommen. Bei allen Unternehmungen sind für mich zwei Dinge unerlässlich: erstens eine gute Vorbereitung (theoretisch und physisch) und zweitens gute Ausrüstung. Einen Teil meiner Outdoor-Ausrüstung, den den ich mit in die Berge trage, möchte ich hier vorstellen.

Ich möchte erst einmal zeigen, was ziehe ich so an, wenn ich auf einer Wander- oder Hochtour sowie in einem Klettersteig unterwegs bin.

Erste Bekleidungsschicht: 

Die Bekleidungsschicht, die ich direkt am Körper trage.

Erste Bekleidungsschicht, www.einfachmalraus.net

  • Funktionsunterwäsche (oder Naturmaterial wie Merino)
  • Wandersocken (polstern den Fuß im Schuh und vermeiden Druckstellen)
  • Funktions-Shirt
  • Funktions-Longsleeve
  • Wanderhose (mein Favorit zur Zeit ein Modell von McKinley zum abzippen)

Funktions- und Naturprodukte wie Merino haben mehrere Vorteile. Sie regulieren die Temperatur und sorgen dafür, dass Schweiß vom Körper wegtransportiert wird. Ich versuche auf meinen Touren darauf zu achten, diesen Dampftransport nicht zu unterbrechen. Merino-Produkte haben zusätzlich den Vorteil, dass sie auch beim zweiten oder dritten Tag tragen nicht unangenehm riechen. Funktionskleidung aus Kunstfasern haben den Vorteil, dass sie nach einer schnellen Handwäsche auf der Hütte oder im Bach schnell wieder trocknen.

Zweite Bekleidungsschicht:

Die Bekleidungsschicht ist für den Wärmeerhalt zuständig.

Zweite Bekleidungsschicht, www.einfachmalraus.net

  • Softshell Jacke
  • Softshell Hose
  • Primaloft Weste/ Jacke
  • Halstuch
  • Mütze
  • Handschuhe

Die Softshell-Produkte sind winddicht und wasserabweisend. Ich habe mich für eine Jacke und eine Hose aus der Adidas Terrex Serie entschieden. Sie bieten eine enorme Bewegungsfreiheit und halten auch bei Touren im Winter schön warm. Sollte es doch mal zu kalt werden, habe ich eine Primaloft-Weste und -Jacke. Primaloft ist eine ultraleichte Kunstfaser mit isolationswerten wie vergleichbare Daunenprodukte. Der Vorteil: Primaloft ist leichter und trocknet deutlich schneller. Absolutes Muss auf jeder Tour (auch morgens in meiner Fahrradtasche ins Büro) ist ein Halstuch und eine Wollmütze. Selbst im Sommer würde ich nie darauf verzichten. Ein warmer Kopf und Nacken sorgen dafür, dass ich mich wohl fühle. Handschuhe können über 3000 Metern auch nie verkehrt sein.

Dritte Bekleidungsschicht:

Wenn das Wetter richtig schlecht wird, packe ich mich dicht ein.

Dritte Bekleidungsschicht, www.einfachmalraus.net

  • GoreTex Hose
  • GoreTex Jacke
  • Gamaschen

Ich habe schon unzählige Regenjacken und -Hosen aus den verschiedensten Materialien ausprobiert und mein Entschluss steht fest: Mir kommen nur noch Produkte mit GoreTex Membrane in den Rucksack. Ich möchte einfach nicht mehr nass geregnet werden. Außerdem sind auch diese Sachen hervorragend atmungsaktiv. Ich kann die Regenjacke (Hardshell) auch mal als Windjacke tragen, ohne schweißgetränkt zu sein. Für im Sommer habe ich auch noch eine ultraleichte Variante (ohne Bild). Die Gamaschen helfen sowohl beim Gehen durch Schnee als auch durch eine nasse Wiese.

Verpacken

Rucksack, Packsack und Co., www.einfachmalraus.net

  • Rucksack
  • diverse ultraleichte Packsäcke
  • diverse Packnetze

Für die meisten Unternehmungen benutze ich seit zwei Jahren meinen Deuter Guide35+. Der Rucksack mit 35 Litern Fassungsvermögen ist für mich ein Raumwunder. Das Hauptfach lässt sich klassisch von oben aber auch durch einen Reißverschluss an der Seite befüllen. So hat man auch auf die Sachen ganz unten Zugriff (wer wollte nicht schon mal an das Ersatzpaar Socken ganz unten im Rucksack? Außerdem hat er außen unzählige Befestigungsmöglichkeiten für Klettermaterial, Teleskopstöcke, Pickel und Co. Für alles was viel Platz wegnimmt und nicht nass werden soll, habe ich mir eine ganze Reihe unterschiedlich großer und farbiger Packsäcke zugelegt. Durch den Rollverschluss lassen sie sich wasser- und luftdicht verschließen und die verpackten Sachen nehmen weniger Platz im Rucksack weg. Für alles, was nass werden darf (Kletterhardware, Klettergurt etc.) habe ich Netztaschen in verschiedenen Größen. Ich liebe Ordnung im Rucksack. Es hilft auch morgens im Chaos des Matratzenlagers auf der Hütte sein ganzes Material schnell zusammen zu suchen.

Verpflegung

Rucksackverpflegung, www.einfachmalraus.net

  • Thermoskanne
  • Trinkflasche/ Trinkblase mit Schlauch
  • auf die Unternehmung abgestimmte Verpflegung.

Auf jeder Tour, sei sie noch so kurz, sollte immer etwas zu Trinken dabei sein. Im Winter darf es gerne warm sein, im Hochgebirge kann es nie genug sein. Vor jeder Tour überlege ich mir zusätzlich welche Unterwegsverpflegung sinnvoll ist. Schokolade, Müsliriegel, Studentenfutter, Nussmischungen, Proteinriegel, Obst oder das klassische Butterbrot. Die Devise ist: Erlaubt ist was schmeckt. Eine Notration in Form eines Schoko- und eines Proteinriegels habe ich immer separat von der restlichen Verpflegung.

Grundausstattung Rucksack:

Grundausrüstung, www.einfachmalraus.net

  • Biwaksack
  • Stirnlampe
  • Multitool
  • GPS-Gerät
  • Papierkarten
  • Kompass
  • Ladegerät und -Kabel
  • Handy
  • Schreibzeug
  • Bargeld
  • Ausweise und Karten
  • Erste-Hilfe-Material

Meine Rucksack-Grundausstattung ist auf jeder Unternehmung in den Bergen unterwegs. Sicher verpackt in einem kleinen, wasserdichten Packsack, verstaut im Deckelfach meines Rucksacks. Der Biwaksack und das Erste-Hilfe-Set sind natürlich nur für die Sicherheit. Ich hoffe, es nie zu brauchen, bin aber froh es mit zu haben. Die Stirnlampe braucht man beim frühen Aufstieg zum Gipfel aber auch zur Orientierung in der Hütte ohne andere zu wecken. GPS und Papierkarten? Aber sicher. Ich finde, zum einen kann man sich einen viel schnelleren und direkteren Überblick auf einer klassischen Papierkarte und mit Kompass verschaffen, zum Laufen, gerade bei schlechtem Wetter und starkem Wind ist das GPS aber klar im Vorteil (zumindest so lange wie die Akkus voll geladen sind). Bargeld ist in den Bergen überlebenswichtig. Auf den wenigsten Hütten kann man mit Karte zahlen! Der Alpenvereins-Ausweis macht die Übernachtung zum einen billiger, zum anderen hat man auch ein Nächtigungsrecht. Soll heißen auch in einer vollen Hütte findet sich mit Ausweis immer noch ein Fleckchen zum Schlafen. Ein gutes Multitoll kann nie schaden. Steigeisen nachfeilen, Brot schneiden oder eine Schraube nachziehen. Es gibt immer was zu tun. Das Handy ist natürlich zur Kommunikation und zum Hilfe holen nützlich, aber macht mittlerweile auch hervorragende Bilder. Oft lasse ich meine „große“ Kamera ganz zu Hause.

Kulturbeutel

Kulturbeutel, www.einfachmalraus.net

  • Papiertaschentücher
  • Reisehandtuch
  • Kosmetikartikel

Ich habe mich auf meinen Touren in die Berge vom klassischen Kulturbeutel verabschiedet. Sie sind meist zu sperrig und Platz ist rar im Rucksack. Ein ZipLock-Beutel tut seinen Zweck. Nie vergessen sollte man neben den Kosmetik-Artikeln des täglichen Gebrauchs Ohrenstöpsel. Mit dreißig oder mehr Mitschläfern in einem Matratzenlager kann es schon mal ein recht unangenehmes Schnarchkonzert geben. Das Reisehandtuch habe ich so groß gewählt, dass ich es mir nach dem Duschen problemlos um die Hüfte binden kann. Trotzdem nimmt es nicht viel mehr Platz ein als eine Coladose. Der zweite Vorteil: Es trocknet sehr schnell!

Klettersteig Ausrüstung

Klettersteig Ausrüstung, www.einfachmalraus.net

  • Kletterhelm
  • Klettergurt
  • Handschuhe
  • Klettersteigset
  • Rastschlinge

Die Klettersteig-Ausrüstung begleitet mich auf fast jeder Tour in die Berge. Klettersteige bieten oft einen etwas spektakuläreren Blick auf einen Berg oder in ein Tal. Außerdem macht mir die Kletterei auch meistens Spass. Die Handschuhe schützen die Hände vor vorstehenden Drahtlitzen im Klettersteig und geben besseren Halt. Die Rastschlinge (Daysie-Chain) entlastet das Klettesteigset beim Fotos machen und kann auch als Standplatzschlinge genutzt werden.

Hochtour Ausrüstung

Eisausrüstung, www.einfachmalraus.net

Hochtour Ausrüstung, www.einfachmalraus.net

  • Einfachseil 50 Meter
  • Bandschlingen (2x80cm, 1x180cm)
  • Reepschur 8mm, 5m
  • Eisschrauben
  • Prusikschlingen
  • Schraubkarabiner
  • Abseilgerät
  • Seilrolle
  • Klettergurt
  • Expresschlingen
  • Steigeisen
  • Eispickel

Geht es auf über 3000 Meter ist es fast unumgänglich den Rucksack noch etwas voller zu packen. Auch wenn die Gletscher in den letzten Jahrzehnten leider immer weiter zurückgehen, gibt es sie dennoch und sie bergen gefahren. Das Gehen wird durch Steigeisen extrem erleichtert. Der Pickel hilft beim Aufstieg wenn es zu steil für Teleskopstöcke wird, außerdem ist er die Notbremse auf dem Gletscher. Das Seil und der Gurt verbindet meine Begleiter und mich in der Seilschaft. Jeder steht für den anderen ein, jeder ist für den andern mitverantwortlich. Das restliche Equipment ist vor allem für den Notfall. Für den Sturz in eine Gletscherspalte (oder besser um einen Gestürzten aus einer Spalte zu retten!).

Kletterausrüstung

Kletterausrüstung, www.einfachmalraus.net

  • Einfachseil 50m
  • Expresschlingen
  • Bandschlingen
  • Sicherungsgerät
  • diverse Karabiner
  • diverse Bandschlingen
  • diverse Reepschnüre
  • Standplatzschlinge
  • Klemmkeile
  • Klemmgeräte
  • Klettergurt
  • Kletterschuhe

Soll es richtig vertikal werden, wird der Rucksack wieder schwerer. Mehr Ausrüstung, mehr schwere Hardware. Die meisten Ausrüstungsgegenstände wurden weiter oben bereits erwähnt. Hinzu kommen Expressets, zwei Schnapper-Karabiner verbunden durch eine etwa zehn Zentimeter Lange Bandschlinge. Hiermit wird das Seil im Aufstieg mit den Zwischensicherungen verbunden. Außerdem die mobilen Sicherungsmittel. Hier gibt es eine riesige Fülle. Einfache Klemmkeile, welche durch ihre Form in Rissen und Spalten klemmen oder kompliziertere „Friends“, mechanische Sicherungselemente welche sich auf Druck zusammenziehen und auf Zug spritzen und so in einem Riss halten.

Alles in allem trage ich eine ganze Menge Material mit mir rum. Demnächst folgt ein weiterer Beitrag über meine Ausrüstung für den Wassersport (Bodyrafting, Canyoning) und einer über die Ausrüstung für lange Treckingtouren mit Zelt. 

Was ist eine Blogparade? Eine Blog-Parade ist eine Blog-Veranstaltung, bei der ein Blog-Betreiber als Veranstalter ein bestimmtes Thema festlegt (hier Martin von Alpinfieber), dieses als Blog-Beitrag veröffentlicht und die lesenden Blogger dazu auffordert, innerhalb eines vorgegebenen Zeitraums (in diesem Fall 22. September bis 13. Oktober) einen Artikel zu diesem Thema im jeweils eigenen Blog zu veröffentlichen und den Veranstalter entsprechend über die Veröffentlichung zu benachrichtigen.
Spätestens nach dem Ablauf des vorgegebenen Zeitraums listet der Veranstalter der Blog-Parade in einem neuen Blogbeitrag alle eingereichten Artikel und kommentiert diese entsprechend, fasst diese zusammen und/oder vergibt z.B. Prämien für die besten oder etwa originellsten Artikel. Der Fantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt. (Definition von blog-parade.de)

Martins Beitrag zum Thema #MeineOutdoorAusrüstung ist erschienen auf Alpinfieber.

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