Den Rucksack richtig packen
Wer kennt das nicht? Der Rucksack für die Wanderung ist gepackt, aber irgendwie zieht er diesmal besonders schwer an den Schultern, an der Hüfte drückt es und beim Gehen schwankt es bedrohlich hin und her. Dies kann drei Gründe haben: 1. Der Rucksack ist zu schwer, 2. der Rucksack passt nicht richtig beziehungsweise ist für die Unternehmung einfach der falsche oder 3. der Rucksack ist falsch beladen. Tipps hierzu findet ihr hier.
- Als Richtwert kann man sich merken, dass das Gewicht des Rucksacks 20 bis 25 Prozent des eigenen Körpergewichts nicht übersteigen sollte. Bei meiner Tour durch Schweden hat mein Rucksack rund 18 Kilogramm gewogen. Für mich ein gerade noch tragbares Gewicht. Schwerer sollte er wirklich nicht sein. Am meisten Gewicht lässt sich durch eine gute Vorbereitung sparen. Überlegt euch bei jedem Teil, welches ihr in den Rucksack packt, ob ihr es unterwegs wirklich braucht. Als Hilfestellung ist eine Packliste sehr hilfreich. Meine Packlisten findet ihr hier. Außerdem solltet Ihr das Gewicht unbedingt an die Unternehmung und das Ziel anpassen. Ist der Rucksack nur eine bessere Reisetasche beim Backpacking darf er sicher schwerer sein als bei der langen Treckingtour oder der Klettertour in den Bergen.
- Damit ein Rucksack bequem sitzt, ist es wichtig, schon beim Kauf beziehungsweise beim Packen darauf zu achten, welchen Rucksack man wählt. Ist der Rucksack zu groß kann der Inhalt hin und her wackeln, ist er zu klein bekommt man nicht sein ganzes Gepäck unter oder muss so stark pressen, dass Material kaputt geht oder man den ganzen Rucksack auspacken muss, um an das gesuchte Gepäckstück zu gelangen. Dies führt zwangsläufig auch dazu, dass man irgendwann für jede Situation den richtigen Rucksack im Schrank hat. Welcher Rucksack für mich, wann genau der Richtige ist, könnt ihr in meinem Beitrag „Mein perfekter Rucksack“ nachlesen. Mein Tipp beim Kauf eines Rucksacks: Achtet erst in zweiter Linie auf die Optik. Der Rucksack muss gut sitzen. Niemals einen Rucksack leer Probetragen! Gute Fachgeschäfte haben Gewichte mit verschiedenen Füllungen, um den Rucksack perfekt Probe zu packen. Gerade bei Rucksäcken, die schwer beladen werden, sollen ist es besonders wichtig, dass der Hüftgurt stabil ausgeprägt und gut gepolstert ist. Er soll den größten Teil des Gewichtes aufnehmen und so Rücken und Schultern entlasten. Über die Lageriemen lässt sich das Gewicht je nach Situation näher an den Körper bringen. Auf langen Touren kann man so das Gewicht auf Schulter und Hüfte balancieren.
- Besonders wichtig ist beim Rucksackpacken darauf zu achten, wo im Rucksack welches Gewicht untergebracht wird. Nur bei guter Verteilung kann der Schwerpunkt optimal festgelegt werden.
Ins Deckelfach gehört Kleinkram. Alles was unterwegs wichtig ist wie Geld, GPS, Multitool und Sonnenbrille. Im Bodenfach solltet ihr vor Allem leichte Dinge unterbringen. Schlafsack, Daunenbekleidung und Isomatte sind hier perfekt aufbewahrt. Das Hauptfach versuche ich beim Packen immer in zwei Bereiche zu unterteilen. Der äußere Bereich ist für mittelschwere Dinge reserviert. Bekleidung passt besonders gut. In den körpernahen Bereich gehören die richtig schweren Ausrüstungsgegenstände. Zelt, Kletterseil und Karabiner zum Beispiel. Die Positionierung des Schwerpunkts in Körpernähe bietet zwei Vorteile: Zum Einen liegt der Rucksack stabiler am Körper – das Gewicht lässt sich besser zwischen Hüfte und Schultern balancieren. Zum Anderen wird dadurch ein Schwanken verhindert, was wiederum die Standfestigkeit und Trittsicherheit positiv beeinflusst. Je steiler das Gelände wird in dem man unterwegs ist, kann es sinnvoll sein die besonders schweren Ausrüstungsgegenstände so nah wie möglich am Körper und so tief wie möglich im Hauptfach zu positionieren. Um den Rucksack ordentlich zu halten, packe ich mein Gepäck immer zusätzlich in wasserdichte Packsäcke. Hierbei solltet Ihr darauf achten, diese nicht zu voll zu packen. Dies verhindert optimale Raumausnutzung im Rucksack. Außerdem bleibt das Gepäck dann immer schön trocken. Packsäcke findet Ihr hier*. Wer auch einen trockenen Rucksack haben möchte, findet Regenhüllen zum Beispiel hier*.
Weitere Tipps zum Thema Rucksack richtig packen findet ihr aktuell im Bergzeit Magazin. Was genau ich in meinen Rucksack packe, habe ich ein meinem Artikel über meine Outdoor-Ausrüstung beschrieben. Packlisten für verschiedenste Unternehmungen findet ihr hier.