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Perlen im Sand – Ein Kurztrip in die Emirate

Big as big can. Ich bin jetzt eine knappe Woche wieder in Köln. Zurückblickend staune ich immer noch über die Dimensionen die einen dort erwarten. Aber immer der Reihe nach.

Beruflich hat es mich Anfang November relativ unerwartet mal wieder an den Persischen Golf verschlagen. Eine Firma die dort Fahrräder verleiht (ja, da scheint es dort wirklich einen Markt für zu geben) hat eine Rennbahn mit unserer Fahrradsteuerung gekauft und ich dachte mir: Wenn ich schon sieben Stunden im Flugzeug sitze kann ich mich dort auch ein wenig umschauen. Pläne habe ich viele gemacht, aber wer kennt das nicht: Nichts ist so dynamisch wie eine Reiseplanung.

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Also Flug und Hotel gebucht, Samstagmorgen in aller Frühe von Düsseldorf nach Abu Dhabi geflogen und nach der Ankunft noch einen kurzen Spaziergang durch die City zum Akklimatisieren. Der erste Eindruck: Ganz schon groß hier! Der nächste Tag war der Arbeit gewidmet. Wobei: Die Arbeit sich in der ersten Linie auch auf Vergnügen beschränkt hat. Unserem Kunden war vor allem daran gelegen, dass es mir gut geht. Einen eher entspannten Tag haben wir dann noch bei Sushi in einem der zahllosen fünf Sterne Hotels verbracht. Anschließend noch ein paar Drinks im Pub nebenan und ich war bereit für Sightseeing an den folgenden Tagen.

Der Fahrer, der mich am Montagmorgen im Hotel abholte war Feuer und Flamme. Hoch motiviert und voller Stolz hätte er mir wohl jedes Stückchen Erde in den Vereinigten Arabischen Emiraten gezeigt. Leider fehlte dafür dann wohl doch die Zeit.

Vom Hotel ging es direkt auf den Corniche, die Küstenstraße, welche sich 14 km entlang der Küstenlinie der Hauptstadt der VAE entlang zieht. Diese endet direkt auf die etwas vorgelagerte Insel Al Marina. Von hier hat man einen tollen Blick auf die Skyline Abu Dhabis.

Ich hatte Mohammad gesagt ich würde mich freuen einen Einblick in die Zeit vorm Öl zu erhaschen. Seitdem 1964 in den Emiraten Öl gefunden wurde hat sich hier nämlich einiges getan! Der Reiseführer sprach von einem Ort der diese Zeit auf hervorragende Weise vermitteln könne. Nun ja. Das Heritage Village, eine Art Freilichtmuseum ist wohl eher in die Kategorie „gut gemeint“ einzuordnen. Der Nachbau eines kleinen, traditionellen Oasen-Dorfs ist eher eine Ansammlung einiger Nomaden-Zelte, einfacher Lehmhütten und einigen „klassischen“ Werkstätten eingerahmt von vielen Souvenir-Shops. Ich war eher enttäuscht, wo der Reiseführer immerhin noch von einem klassischen Arabischen Souk (=Markt) gesprochen hatte.

Vorbei an einem der höchsten Flaggenmaste der Welt (immerhin stolze 122m!) fahren wir zum wohl luxuriösesten Hotels der Emirate. Dem Emirates Palace. Hier nächtigen nicht nur die Reichen und Schönen bei einem Aufenthalt in Abu Dhabi, sondern der Emir bringt hier auch seine Staatsgäste unter. Eine riesige Festung mit jedem Luxus den man sich vorstellen kann.

Aber so richtig überwältigend wurde es erst später am Tag. Quer durch die Stadt fahren wir zur Scheich-Zayed-Moschee. Auf dem Weg erkennt man, dass die Stadt auf dem Reißbrett geplant wurde. Rechtwinklig, schachbrettartig angeordnete, riesige Straßen führen durch die Stadt. Mindestens vier Spuren in jede Richtung schaffen es aber trotzdem nicht den enormen Verkehr zu bewältigen. Für die zehn Kilometer bis zur Moschee brauchen wir locker vierzig Minuten. Aber was ich dort sehe ist wirklich schwer in Worte zu fassen. Über 80 Kuppeln, fast 1000 Säulen, der größte Kronleuchter (über neun Tonnen schwer) und der größte handgeknüpfte Teppich der Welt, 107m hohe Minarette, Baukosten von 545 Millionen US-Dollar und Platz für über 40.000 Gläubige – Das ist die Scheich-Zayed-Moschee in Zahlen. Ich habe perfektes Wetter und kann die Moschee in Ihrem ganzen Glanz erleben. Der 2007 fertiggestellte Sakralbau überwältigt mich. Ich hoffe die Bilder können einen kleinen Eindruck davon vermitteln! Wer in die Emirate reist darf sich einen Besuch hier auf gar keinen Fall entgehen lassen.

Von der Moschee überwältigt geht es auf die Autobahn Richtung Dubai. Mohammed ist so stolz auf diese Stadt der Superlative, dass ich sie einfach erleben muss. In einem Vorort gehen wir Libanesisch essen. Auf dem Boden sitzend und anstatt Besteck nur die rechte Hand benutzen. Ein Erlebnis, was auch nicht so alltäglich ist. Es gibt Hühnchen mit Reis. Dazu Joghurt, vorher eine Suppe mit Hammelfleisch und ein unfassbar Süßes Dessert. Als wir fertig sind kann ich mich fast nicht mehr bewegen. Lecker war es aber allemal. Fotos vom Essen habe ich nicht. Mohammed meinte es sei nicht besonders höflich Bilder in einer solchen Umgebung zu machen. Also lasse ich es. Nach dem Essen fahren wir weiter durch die Stadt. Wohl die beste Art und Weise die Dimensionen dieser pulsierender Metropole zu erleben ist das Auto. Es ist unfassbar was hier innerhalb kurzer Zeit aus der Wüste gewachsen ist und wächst. Wenn in Dubai etwas allgegenwärtig ist sind es nämlich Baukräne. An jeder Ecke wird gebaut. Ein Hochhaus neben dem Anderen. Eine Mall größer als die Vorherige. In eine solche führt Mohammed mich dann auch. Die Dubai-Mall ist eines der größten Einkaufszentren der Welt. Unfassbare 1.200 Geschäfte und 35 Millionen Besucher im Jahr. Discounter, Bekleidungsketten und Luxus-Designer. Alle Tür an Tür. Vermutlich kann man alleine in dieser Mall Tage verbringen. Im Erdgeschoss findet sich ein Aquarium der Superlative. Nichts was es nicht gibt in diesen Hallen. Vor der Tür die nächste Superlative. Der Burj Khalifa. Das größte Gebäude der Welt. Mit seinen knapp 830m vom Boden bis zur Antennenspitze überragt es die Stadt. Faszinierend.

Ein letzter Stopp am Burj al Arab und der „Palme“ rundet den Tag ab. Mit so vielen Eindrücken fliege ich gerne zurück nach Köln.

Ich kann nur sagen: Wer mal ein paar Tage in den Vereinigten Arabischen Emiraten verbringen kann sollte dies tun. Die Zeit im November bietet sich hierfür wohl am besten an, da die Temperaturen dann um die 30 Grad Celsius tagsüber liegen. Man kann es hervorragend aushalten und die Dimensionen sind überwältigend.

Ich hätte mich gefreut noch einen Tripp in die Wüste zu machen. Das steht für das nächste Mal auf meinem Plan. Soviel ist sicher. Und ich komme bestimmt mal wieder hier her. Die Araber mögen immerhin unsere Rennbahnen!

Nützliche Hinweise für eine Reise bietet die sehr umfangreiche, auch deutschsprachige Website des Tourismusverbandes.

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